Die Entwicklung des Haus Salem zum Wohnprojekt

… der Beginn einer neuen Ära für das Haus!

2019

Mitte des Jahres erfuhr eine kleine Gruppe aus Stuttgart, die auf der Suche nach einem Standort für die Realisierung eines Wohnprojektes war, davon, dass das ehemalige Erholungsheim der Stuttgarter Diakonissen in Freudenstadt zum Verkauf steht. Im Winter erfolgte ein erster Besuch vor Ort: Von außen bei Schnee und Kälte machten Gelände und Häuser einen „unwirtlichen“ Eindruck – außerdem: zu diesem Zeitpunkt waren wir eigentlich noch sehr auf einen Standort in Stuttgart fixiert…

2020

Das Anwesen ließ uns aber nicht los: im März erbaten wir vom Eigentümer weitere Informationen und Unterlagen. Doch es vergingen weitere Monate bis zu einem zweiten Besuch – diesmal auch mit Erkundung der Innenräume und der Umgebung. Und dann: haben wir uns verliebt in diesen Ort!

2021

Bis zur Kaufentscheidung dauerte es dann noch ein ganzes spannendes und aufregendes Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Die Herausforderung: baurechtlich war die Nutzung als Wohnraum an diesem Standort nicht zulässig. Wir brauchten also die Zustimmung des Gemeinderates zur Änderung des Bebauungsplans. Das war kein einfacher Prozess! Doch schließlich…:

2022

… im Januar 2022 entschieden wir uns nach vielerlei Abwägung und Abschätzung der Für-und-Wider-Argumente zum Kauf des Anwesens! Und das auch ohne baurechtliche Genehmigung! Volles Risiko also…

  • 4. Mai: Notartermin – Unterzeichnung des Kaufvertrags
  • April bis Oktober:
    • Ausrichtung der ersten Workcamps, um Haus und Gelände aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken
    • Teilnahme an verschiedenen Freudenstädter Foren und Feiern, um uns unserem neuen Lebensraum anzunähern und die Nachbarschaft kennenzulernen
    • 11. September: Teilnahme am Tag des offenen Denkmals
    • Und: Entwicklung unseres Nutzungskonzeptes für diesen schönen Ort
  • 16. November: Brief an den Oberbürgermeister mit der Bitte um einen Termin zur Vorstellung unseres Konzeptes

Mit der Entscheidung für den Kauf des Anwesens in Freudenstadt veränderte sich die Zusammensetzung der Kerngruppe: manche schieden aus, weil sie ein Projekt in Stuttgart realisieren wollten, andere stießen dazu…

2023

  • 11. Januar: Termin beim Oberbürgermeister

Es war nicht leicht, den Oberbürgermeister und später dann den Gemeinderat von unserem Konzept zu überzeugen, aber nach vielen Gesprächen, Entwürfen von Nutzungskonzepten, Vor-Ort-Terminen und Überzeugungsarbeit bekamen wir am 21. November die Gelegenheit, unser Projekt im Gemeinderat vorzustellen und am 11. Dezember die Nachricht, dass der Gemeinderat einer Änderung des Bebauungsplans zustimmt und wir unser Wohnprojekt am Haus Salem verwirklichen dürfen! Juhuh!!!!!!!!!!!

Im Laufe des Jahres gab es aber auch noch ein paar andere highlights:

  • April: Bewilligung des Förderantrags des Landesförderprogramms „Wohnen im Kulturdenkmal“
  • von April bis September:  weitere 6 Workcamps – diesmal teilweise auch mit „events“: Lesung mit Krimiautor, Sommerfest mit Tanz, Besichtigung Waldlust,…
  • außerdem: trotz (oder gerade wegen?) „Rohbauzustand“: erstes richtig großes Fest mit ca. 100 Leuten sowie diverse sonstige „private“ Feiern
  • bei den Workcamps in den letzten beiden Jahren wurden mittlerweile mind. 600 Arbeitsstunden in Eigenleistung erbracht!
  • Besichtigung von anderen Wohnprojekten – wir wollen lernen, wie´s die anderen machen…
  • November: erstes Klausurwochenende der Kerngruppe – Themen: Vision und Kommunikation/Entscheidungsfindungsprozesse
  • Teilnahme an Veranstaltungen „klimafreundliches Freudenstadt“
  • und während des ganzen Jahres planen, klären, organisieren:

Vorbereitung der Unterlagen für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan, Vorbereitung der Gründung der Genossenschaft, Erstellung der Homepage, Entwicklung eines „Aufnahmeverfahrens“ für MitbewohnerInnen, Erstellung eines Wirtschafts- und Finanzierungsplanes u.v.m.

Viel Arbeit – mehr als wir je gedacht hätten…

Aber: man lernt viel dazu, entwickelt sich miteinander und es macht Freude, so ein Projekt entstehen zu sehen!

2024

Die Projektentwicklung schritt auf allen Ebenen voran. Ende 2024 haben insgesamt 18 „Workcamps“ stattgefunden, bei denen viele und immer wieder andere fleißige HelferInnen aus nah und fern nach Freudenstadt kamen, um uns dabei zu unterstützen, das Gebäude und Gelände aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken.

  • Es finden erste Informationsveranstaltungen für Wohninteressierte statt.
  • Der Wirtschafts- und Finanzierungsplan ist erstellt,
  • die Satzung für die Genossenschaftsgründung entworfen.
  • Die Arbeiten für das Baugesuch und den vorhabenbezogenen Bebauungsplan schreiten voran und stellen uns vor immer wieder neue Herausforderungen (Stichworte: Artenschutz, Denkmalschutz, Brandschutz, Lärmschutz….. – (zu) viel Bürokratie!)
  • Oktober:
    • Großer Artikel in der Stuttgarter Zeitung über unser Projekt – beim darauffolgenden Workcamp kommen über 30 neue Interessierte nach FDS
    • Gründung der Genossenschaft
  • November: Im Gelände finden erste Fällungs- und Mulcharbeiten statt: Das Areal wird sonniger!